uniRenner-Trainingscamp 2017

Eindrücke vom Trainingscamp mit der Laufgruppe uniRenner in Bad Lauterberg

Freitag, 31. März

Diesmal wollte ich frühzeitig da sein. Im letzen Jahr waren die am Vortag Angereisten bereits vor meiner Ankunft an der Weinberghütte zur Vormittagsrunde aufgebrochen. Das sollte mir diesmal nicht wieder passieren!

So machte ich mich bereits um kurz nach halb sieben auf den Weg und kam, nachdem ich die Fahrt einmal für eine kleine Kaffeepause unterbrochen hatte, gegen zwanzig vor zehn in Bad Lauterberg an. Die 21 Prozent Steigung der Straße Weinberg vermeidend, habe ich diesmal den Weg über den etwas holprigen Kohschießenwech genommen.

Ich betrat das Natrufreundehaus und fand die Gruppe beim Frühstück vor. Für mich sollte es das zweite Frühstück werden. Brötchen waren ja reichlich da. Sogar ein Gedeck stand für mich bereit.

Die Eile bei der Anreise wäre also gar nicht notwendig gewesen. Der erste Lauf des Tages sollte nun doch erst deutlich später als zehn Uhr, diese Zeit war mir am Mittwoch beiläufig zu Ohren gekommen, stattfinden. So konnte ich erst noch in aller Ruhe mein Bett im Zimmer Hamburg beziehen. Ein gemeinsamer Gang zum nahegelegenen Lebensmittelmarkt wurde auch zuvor noch unternommen.

Am frühen Nachmittag war es dann aber so weit: Das Training begann. Nach einem kurzen Stück ins Tal ging es kilometerlang mit leichter Steigung bergauf. Oben war der Weg gesperrt, wir mussten also umkeheren und liefen die gleiche Strecke zurück. Einzelne Läufer, die etwas mehr oder etwas weniger Strecke laufen wollten, hatten sich bereits von der Gruppe getrennt.

Nach dem langen Gefälle ging es noch kurz bergauf zur Hütte, wo erfrischende Getränke auf uns warteten.

Gegen Abend trafen weitere Gruppenmitglieder ein. Etwa um neunzehn Uhr sammelten wir und für den zweiten Lauf des Tages, diesmal in einer deutlich größeren Gruppe. Das Streckenprofil ähnelte stark dem des Mittagslaufs, der Lauf führte aber über eine etwas andere Wegstrecke. Der Rückweg deckte sich allerdings weitgehend mit dem ersten Lauf.

Zum Abendessen wurden Spaghetti mit einer leckeren Tomatensoße zubereitet, dazu gab es noch Cocktailtomaten und Mozzarella. Der Abend klang gemütlich bei Knabberkram und Getränken sowie anregenden Gesprächen aus.

Samstag, 1. April

Nachdem die vorbestellten Brötchen vom Bäcker abgeholt, der Kaffee gekocht und die Tische gedeckt waren, konnte der Tag mit einem reichhaltigen gemeinsamen Frühstück beginnen.

Um halb elf stand ein langer Lauf auf dem Programm. Er führte uns mit einigen eher unfreiwilligen Abstechern, die einerseits durch einen gewissen Interpretationsspielraum der Wegbeschilderung, andererseits den Tücken moderner Navigationstechnik geschuldet waren, zur Einhornhöhle, zur Burgruine Scharzfels und schließlich wieder zurück zur Weinberghütte. Auf teilweise abschüssigen Trampelpfaden mussten wir dabei Rücksicht auf aus der Erde ragende Steinspitzen und Baumwurzeln sowie bei Waldarbeiten liegengebliebene Ast- und Zweigstücke nehmen.

Am Wegesrand konnten wir die Blütenpracht zahlreicher Frühlingskräuter genießen, darunter weiße Buschwindröschen, weißer und violetter Lerchensporn sowie einige gelbblühende Pflanten wie Scharbockskraut, Hahnenfuß und Huflattich, ebenso blaue Veilchen. Andere Kräuter wie Löwenzahn und Waldmeister zeigten bereits ihre Blätter, und auch die Knospen einiger Laubbäume begannen auszuschlagen.

Das anschließende Essen war eher individuell organisiert. Am Nachmittag fand ein etwa halbstündiges Dehnen bei entspannender Musik auf dem Rasen vor dem Haus statt.

Gegen Abend unternahmen wir einen zweiten, kürzeren Lauf, der uns zum Bismarckturm auf dem Kummelberg führen sollte. Wir wählten ab dem Forsthaus Hohensee an der Kupferhütte den etwas kürzeren, dafür aber recht steilen Aufstieg. Beim Erreichen des Turms hörten wir vom Weiten erstes leises Donnergrollen. Über dem von dort oben gut zu sehenden Oderstausee war leichte Nebelbildung zu sehen, die sich recht schnell in unsere Richtung bewegte. Der Wind frischte auch leicht auf. Einige von uns kehrten in die Gaststätte ein und tranken Cappuccino. Vom Verzehr der verlockend wirkenden Gewittertorte sahen wir wegen der zeitlichen Nähe zum bevorstehenden Abendessen ab.

Das Abendessen stellte den kulinarischen Höhepunkt dar. Es gab Sauerbraten mit Backpflaumen und Rosinen in der Soße oder vegane Linsenbratlinge, dazu Thüringer Klöße, Rotkohl und grüne Bohnen. Ein großes Lob und herzlichen Dank an alle, die an der Zubereitung beteiligt waren!

Wegen des Gewitters musste die für den späteren Abend geplante Nachtwanderung leider ausfallen. Der Abend klang gemütlich mit einigen Sagen aus dem Harz aus.

Sonntag, 2. April

Der Sonntagmorgen begann wieder mit einem gemeinsamen Frühstück. Um zehn Uhr trafen wir uns dann zum letzten gemeinsamen Lauf des Wochenendes. Durch den nächtlichen Regen war es deutlich frischer als an den vergangenen Tagen. Boden und Luft waren feucht, und ab und zu wehte ein kühler Wind.

Der Lauf führte uns über eine zunächst bergige Strecke hinab ins Odertal und dann ein Stück an der Straße entlang zum Oderstausee. Wegen Bauarbeiten am Überlauf war dessen Wasserstand sehr niedrig für die Jahreszeit. Wir überquerten den Staudamm und liefen ein Stück am Seeufer entlang. Oberhalb des Ausgleichsbeckens entlang ging es zurück nach Bad Lauterberg, wo sich ein als Tierschutzweg bezeichneter unbefestiger Weg als Sackgasse erwies. Wir durchquerten dann den Kurpark. Einige benutzten eine in die Oder hinengebaute Wassertretanlage. Wir erfrischten uns an einer Eisdiele, dann ging es steil bergauf zurück zur Weinberghütte.

Das Mittagessen bestand aus Resten. Nachdem wir das Haus in besenreinen Zustand gebracht und mit dem Hüttendienst abgerechnet hatten, reisten wir kurz nach fünfzehn Uhr ab.

Zuletzt bearbeitet: 2017-04-03 08:54:16.841905 UTC